Warum sich die Förderung der Gesundheitskompetenz lohnt

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Warum sich Gesundheitskompetenz lohnt

Gesundheitskompetenz ist eine Schlüsselfähigkeit unserer Zeit. Sie befähigt Menschen, ihren Gesundheitszustand besser wahrnehmen und beurteilen zu können, gesundheitliche Informationen zu verstehen, anzuwenden und Entscheidungen zu treffen, die ihr Wohlbefinden langfristig aufrechterhalten oder fördern.

In der Arenus Akademie haben wir es uns zur Aufgabe gemacht, Gesundheitskompetenz zu stärken – besonders im Bereich der psychischen Gesundheit. Unser Ziel: Wir schulen Menschen darin, einen persönlichen Zugang zu ihrer psychischen Gesundheit zu erhalten und frühzeitig individuelle Schritte zu unternehmen, um ihre Gesundheit eigenverantwortlich zu erhalten und zu fördern. Wir unterstützen Menschen dabei frühzeitig für sich zu sorgen, damit aus Stress oder psychischen Problemen keine ernstzunehmenden psychischen Störungen entstehen oder es zum chronifizierten Verlauf kommt. Wir vertreten die Meinung, dass wirksame und nachhaltige Prävention da ansetzen muss, bevor es zu klinisch relevantem Leid kommt.

Was ist Gesundheitskompetenz in Bezug auf psychische Gesundheit?

Das Bundesministerium für Gesundheit definiert Gesundheitskompetenz als „das Wissen, die Motivation und die Fähigkeiten von Menschen, relevante Gesundheitsinformationen zu finden, zu verstehen, zu beurteilen und im Alltag anzuwenden. Gesundheitskompetenz spielt bei der Gesunderhaltung und Krankheitsbewältigung eine wichtige Rolle.“

Im Kontext der psychischen Gesundheit bedeutet das:

  • Frühwarnzeichen erkennen:
    Symptome psychischer Belastungen wie Schlafprobleme, ständige Gereiztheit oder Anzeichen von Burnout rechtzeitig wahrnehmen.
  • Präventive und frühinterventive Maßnahmen ergreifen:
    Individuell bedeutsame und wirksame Strategien gezielt anwenden. Beispielsweise Achtsamkeitstraining, Entspannungstechniken oder soziale Unterstützung.
  • Offen kommunizieren:
    Eigene Gefühle und Bedürfnisse artikulieren, um Überlastung vorzubeugen und Unterstützung zu erhalten.

Eine Studie des Public Health Centers in Deutschland (2018) zeigte, dass Menschen mit hoher Gesundheitskompetenz häufiger präventive Angebote wahrnehmen und sich seltener psychisch belastet fühlen.

Warum es sich lohnt, die eigene Gesundheitskompetenz zu fördern

Die Förderung der Gesundheitskompetenz hat einen dreifachen Nutzen:

1.) Individuelle Vorteile

Menschen, die ihre Gesundheitskompetenz fördern, profitieren von einer höheren intrapersonalen Kompetenz. Der Begriff stammt aus der Psychologie und den Bildungswissenschaften. Er beschreibt die Fähigkeit, sich selbst zu verstehen, zu regulieren und gezielt mit den eigenen Emotionen, Gedanken und Verhaltensweisen umzugehen. Dazu zählen z.B.:

  • Besserer Umgang mit Stress: laut einer Studie der Harvard University (2020) reduzieren Achtsamkeits- und Selbstfürsorgestrategien stressbedingte Symptome um bis zu 30 %.
  • Höhere Resilienz: gesundheitskompetente Menschen sind besser darauf vorbereitet, mit Lebenskrisen konstruktiv umzugehen und gestärkt daraus hervorzugehen.
  • Höhere Lebensqualität: gesundheitskompetente Menschen nehmen präventive Angebote wahr und fühlen sich langfristig gesünder und zufriedener.

Auch hängt Gesundheitskompetenz mit der interpersonaler Kompetenz zusammen. Darunter versteht man die Fähigkeit zur Kommunikation und Interaktion mit anderen Menschen. Dazu zählen z.B.:

  • Verbesserte Kommunikation: gesundheitskompetenten Menschen gelingt es besser über ihren eigenen Zustand zu sprechen, sich anderen mitzuteilen und dadurch Unterstützung zu erfahren.
  • Verbesserte Inanspruchnahme von Angeboten: gesundheitskompetenten Menschen gelingt es besser (frühzeitig) professionelle Unterstützungsformen in Anspruch zu nehmen und den Prozess aktiv mitzugestalten.
2.) Gesellschaftliche Vorteile

Gesundheitskompetenz reduziert die Belastung für das Gesundheitssystem. Eine Meta-Analyse von Sørensen et al. (2015) zeigte auf, dass Menschen mit geringer Gesundheitskompetenz häufiger teure medizinische Interventionen in Anspruch nehmen müssen. Eine mögliche Erklärung liegt darin, dass Menschen mit geringer Gesundheitskompetenz erst später ernstzunehmende Beschwerden wahrnehmen bzw. ernst nehmen und dadurch Schritte im präventiven Bereich nicht frühzeitig unternehmen. Verschlimmerung von Beschwerden, negativer Krankheitsverlauf und Chronifizierung hängen mit einer geringen Gesundheitskompetenz zusammen.

3.) Unternehmerische Vorteile

In Unternehmen führt Gesundheitskompetenz zu weniger Fehlzeiten und einer produktiveren Belegschaft. Mitarbeitende mit hoher Gesundheitskompetenz sind engagierter, zufriedener und weisen eine höhere Bindung an das Unternehmen auf, das im Rahmen der betrieblichen Gesundheitsförderung einen Rahmen für Gesundheit bildet.

Die Folgen mangelnder Gesundheitskompetenz

Der Mangel an Gesundheitskompetenz hat schwerwiegende individuelle, gesellschaftliche, wie ökonomische Konsequenzen:

  • Verzögerte Reaktion auf Warnsignale: Menschen erkennen psychische Belastungen häufig erst, wenn diese bereits kritische Ausmaße erreicht haben. Laut einer Untersuchung des Robert Koch-Instituts (RKI, 2019) suchen Betroffene im Durchschnitt erst nach sechs Monaten intensiver Symptome professionelle Hilfe.
  • Höhere Krankheitsanfälligkeit: ein Mensch, der nicht weiß, wie er präventiv handelt, ist anfälliger für psychische Störungen wie Depressionen oder Burnout. Diese Erkrankungen gehören zu den häufigsten Gründen für Arbeitsausfälle (DAK-Gesundheitsreport 2022).
  • Kosten für das Gesundheitssystem: unbehandelte oder spät erkannte psychische Störungen verursachen immense Folgekosten. Allein in Deutschland sind psychische Erkrankungen mit jährlich über 40 Milliarden Euro an direkten und indirekten Kosten verbunden (OECD, 2021).

Wie wir Gesundheitskompetenz fördern

Die Förderung der Gesundheitskompetenz erfordert Bildung und nachhaltige Unterstützung. Wir von der Arenus Akademie sind der Meinung, dass unser Bildungssystem die Förderung der Gesundheitskompetenz als verpflichtenden und festen Bestandteil von Lehrplänen integrieren müsste. Alarmierend sind bereits die statistischen Untersuchungen der Gesundheitskompetenz von Kindern und Jugendlichen.

Als Akademie richten wir unser Augenmerk an die erwachsene Bevölkerung und versuchen wichtige Lebenslernlücken zu schließen.

  • Präventive Bildung:
    Wir bieten Kurse und Schulungen zu Themen des Stressmanagements, Resilienzförderung und emotionalen Intelligenz. Großen Wert legen wir dabei auf einen individuellen Zugang zur psychischen Gesundheit und Gesundheitskompetenz. Psychische Gesundheit darf nicht im Rahmen des Fachwissens und theoretischer Beschäftigung bleiben, sondern muss erlebbar, begreifbar und erstrebenswert vermittelt werden. Dafür bieten wir für alle Menschen ab dem 18ten Lebensalter den Kurs „Für mich, von mir. Erste Hilfe für meine psychische Gesundheit“ an.

    Die Aufmerksamkeit für Gesundheitskompetenz kann durch einfache und zugängliche Informationen gestärkt werden, so z.B. durch niedrigschwellige Angebote wie Blogbeiträge, Videos oder E-Learning-Kurse. Eine langfristige Unterstützung bieten wir unseren Kurs-Teilnehmenden durch einen Mitgliederbereich an, in dem zuverlässige Informationen und wichtige Anlaufstellen bei Problemen geboten sind.

  • Unterstützung durch Multiplikatoren:
    Wir bilden Mental Health Advisors (MHA) aus. Diese können unternehmensintern gezielt eingesetzt werden, um eine Brücke zwischen individueller Prävention und organisatorischen Strukturen zu schaffen. Sie sind unternehmensinterne Botschafter:innen und Vorbilder und integrieren psychische Gesundheit als festen Bestandteil in interne Prozesse und Teamdynamiken.

Ausbildung zum MHA und die Förderung der Gesundheitskompetenz

Die Arenus Akademie hat die Ausbildung zum Mental Health Advisor (MHA) entwickelt, um Gesundheitskompetenz auf allen Ebenen zu fördern – individuell, organisatorisch und gesellschaftlich.

  • Präventive Ansätze: MHAs schulen Mitarbeitende darin, ihre eigene psychische Gesundheit besser zu verstehen, Warnsignale frühzeitig zu erkennen und präventive Maßnahmen zu nutzen.
  • Frühinterventive Ansätze: MHAs bieten eine zuverlässige Anlaufstelle an, um belastete Mitarbeitende aufzufangen und zu unterstützen. Im Krisenfall handeln sie kompetent und entlastend und sorgen für eine Arbeitsmentalität der Menschlichkeit und Sicherheit.
  • Unternehmensinterne Transformation: MHAs schaffen eine Kultur, in der psychische Gesundheit als Gemeinschaftsverantwortung betrachtet wird. Sie unterstützen Führungskräfte und Mitarbeitende bei der Gestaltung gesunder Arbeitsplätze und fördern eine offene Kommunikationskultur.

Fazit: Prävention durch Gesundheitskompetenz

Gesundheitskompetenz ist mehr als ein Schlagwort – sie ist eine Notwendigkeit, um psychischen Erkrankungen vorzubeugen und langfristig ein erfülltes Leben zu führen. Die Arenus Akademie fördert diese Kompetenz systematisch durch das Kursangebot „Für mich, von mir.“ und die Ausbildung von Mental Health Advisors.

Das Fazit ist klar: Gesundheitskompetenz lohnt sich – für den Einzelnen, für Unternehmen und für die Gesellschaft.

Wir danken Ihnen für Ihre Zeit und Aufmerksamkeit.

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